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AKTUELLES ZUR S.G.B.

AUFGETAUCHT | 25. März 2022

Im März 2022 erhielt ich E-Mailpost aus Bottmingen.

"Grüezi, Ich habe in einem Fotoalbum im Dorfmuseum Bottmingen ein Bild des Dichters Theobald Bärwart im Zug der Sissach-Gelterkinden - Bahn gefunden, das ihr wahrscheinlich nicht habt. Könnt ihr das brauchen?

Das Bild zeigt den 1872 im Kleinbasel geborenen Dichter Theobald (Baldi) Baerwart (rechts) mit seiner Frau Elsa Philippina. Leider gibt es keine genau Datierung. Die S.G.B. Zugskomposition steht im Bahnhof Gelterkinden. Der Zeitraum der Aufnahme dürfte so um 1900/1910 sein.

Dichter Theobald Bärwart im Bahnhof Gelterkinden

LETZTE ZEITZEUGEN

Diese Eichen-Eisenbahnschwelle der ehemaligen S.G.B. wurde bei Bauarbeiten in der Kreuzmatt Sissach von Hermann Schaub gefunden. Nach Kontaktaufnahme von seinem Enkel Stefan Schaub über diese Webseite konnte ich dieses Relikt aus der Betriebszeit der S.G.B. bei ihm abholen.

Die Idee ist diese Schwelle im Nachtigallenwäldeli Gelterkinden auszustellen. Dort befindet sich der letzte noch vorhandene Streckenabschnitt - die Widerlager der Ergolzbrücke. Auf einem der Widerlager wurde 2009 ein kurzer Streckenabschnitt neu eingegleist. Darauf stehen seit 2011 ein Nachbau eines Güterwagens und seit 2016 auch der Nachbau der Elektrolok SG No. 1.

Foto: Jürg Schneider

LETZTE REISE...?

Nachdem Verhandlungen des Bahnmuseums Kerzers (BMK) mit verschiedenen Interessenten, u.a. Ernst Graf, Jürg Schneider, aber auch deutschen Eisenbahnvereinen, scheitern, ist das Schicksal der letzten, rollenden Zeugen der ehemaligen SGB ungewiss. Das Areal des BMK musste nämlich bis Herbst 2017 geräumt sein.

Ende Oktober 2017 treten die arg verwitterten Wagen X101 & X102 zusammen mit der Xe 2/2 und Ce 2/4 13 der früheren Birseckbahn ihre letzte Reise an. Nicht zur vermeintlichen Schrottpresse geht es, sondern nach Tschechien. Dort sollen sie als Dauerleihgabe an den Boveraclub** in Liberec wieder betriebsfähig aufgearbeitet werden. Quelle EA 26-02-2018 & Quelle EA 08-03-2018

Das sind gute Nachrichten. Schön, wenn die Wagen wieder im alten Glanz erscheinen sollen und so der Nachwelt erhalten bleiben. Mal schauen ob die Eisenbahnfreunde in Liberec die Wagen eines Tages nicht wieder dort aufgleisen wo sie ursprünglich herkommen?!


Boveraclub? Der Name hat überraschend viel mit der Schweiz zu tun: Denn der Verein in Liberec restaurierte als erstes Fahrzeug den Tramwagen Nr. 78 (ex Usti nad Labem), der 1929 bei Ringhoffer Prag gebaut wurde, aber mit elektrischer Ausrüstung von Brown, Boveri Baden. BBC Dies sorgte für seinen Spitznamen „Bovera“, der auch dem 1987 gegründeten Verein der Freunde der städtischen Verkehrsmittel in Liberec den Namen gab: Boveraclub. Liberec – zur Zeit der Donaumonarchie “Reichenberg” – feierte 1987 übrigens 90 Jahre Strassenbahn. Ursprünglich war das Netz meterspurig, ab 1990 erfolgt die schrittweise Umstellung auf Normalspur, wobei für die weiterhin meterspurige Überlandstrecke nach Jablonec nad Nisou und historische Trams in der Innenstadt Dreischienengleise existieren.

L1, X101 der Sissach Gelterkinden Bahn

Der X 101 ( L1 > L5 > K5 > X101) in Liberec, Tschechien (Dauerleihgabe an den Boveraclub)

L2, X102 der Sissach Gelterkinden Bahn

Der X 102 (L2 / L6) in Liberec, Tschechien (Dauerleihgabe an den Boveraclub)

NEUES BUCH: «Eisenbahn Sissach-Gelterkinden»

Bis heute sind zur Sissach-Gelterkinden-Bahn in vielen Presseerzeugnissen diverse Berichte und Fotos publiziert worden. 1992 erschien im Verlag "Gelterkinder Anzeiger" (Dietschi AG, Waldenburg) das Buch «Sissach-Gelterkinden-Bahn |1891-1916». Autoren sind Erich Buser, Gelterkinden; Friedrich Gysin, Liestal und Eugen Schwarz, Hölstein. Das Buch enhielt erstmals einen geschichtlichen Gesamtrückblick mit aus verschiedenen Archiven zusammengetragenem Bild- und Textmaterial. Das Werk ist seit 2002 vergriffen. Occasionen online - mal hier schauen

125 Jahre nach Eröffnung der S.G. am 19. Mai 1891 erschien am 12. August 2016 ein zweites Buch zur S.G.B. mit dem Tiltel: «Eisenbahn Sissach-Gelterkinden». Herausgeber ist Heinz Spinnler aus Tecknau. Sein Interesse liegt vorallem bei Historischem, besonders an alten Fotografien. Für das Buch konnte er einige interessante, zeitgenössische Fotografien zur SG ausfindig machen. Die bahntechnischen Récherchen wurden u.a. von Ambros Saladin, Gelterkinden und Christoph Berger, Disentis vorgenommen. Letzterer zeichnet für die mit viel Akribie gezeichneten Mass-Skizzen des Rollmaterials verantwortlich. Für das Buch wurden nochmals alle verfügbaren Archive und Dokumente gesichtet und ausgewertet. Beim Bildmaterial ist besonders erwähnenswert, dass der Fotograf Arnold Reinhardt aus Sissach ab 1911 zahlreiche Bilder von der Bahn angefertigt hat. Viele Bilddokumente finden sich auch auf alten Ansichtskarten, vor allem von Gelterkinden. Das Buch umfasst 216 Seiten und beinhaltet viele neue Fakten, Geschichten und Dokumente, sowie ca. 230 Fotos und Abbildungen. Ich kann es nur empfehlen.

Die Autoren

Heinz Spinnler, 1955
Schriftsetzer, Buchautor, Verleger, Sammler alter Dokumente aus dem oberen Baselbiet, Schwerpunkt historische Fotografie, eigenes Druckatelier für Buch und Prägedruck, Lokalhistoriker.

Ambros Saladin, 1942
Kaufmännischer Angestellter, Fachrichtung Maschinenbau, Dampflokomotivheizer, Dampflokomotivschlosser, Besitzer der ältesten betriebsfähigen Dampfwalze der Schweiz, eigene Werkstatt, Sammler alter Maschinen, Apparate und Dokumente, Eisenbahnhistoriker.

Christoph Berger
, 1973
Sekundarschullehrer in Disentis/Muster, Sammler und Restaurator von Schmalspur-Draisinen diverser Hersteller, Eisenbahnhistoriker und Verfasser diverser Eisenbahnliteratur der Zentralschweiz.

Eine Kurzbeschreibung zum Buch gibt es auch hier .

Ein paar Fotos zur Buchvernissage

PRESSE ZUR VERNISSAGE

BUCHBESTELLUNG: «Eisenbahn Sissach-Gelterkinden»

Über das Formular können Sie das Buch bestellen. Ihre Bestellung wird direkt an den Eital-Verlag, Heinz Spinnler, Tecknau weitergeleitet. Die Abwicklung sowie die Rechnungsstellung erfolgt über den Verlag.

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AUSSTELLUNG zur S.G.B. im HEIMATMUSEUM SISSACH

SONDERAUSSTELLUNG: "Die Sissach-Gelterkinden-Bahn" 11. September 2016 bis 3. Juni 2018 - Erinnerige ans Gälterchinderli von 1891 bis 1916

Im Erdgeschoss der Ausstellung befindet sich das "S.G.B. - Kaffi" in einem nachgebauten Personenwagen. Gute Idee!

Das Museum der Bürgergemeinde Sissach ehrt die Sissach-Gelterkinden-Bahn mit dieser Sonderausstellung. Ein Jahrhundert nach seiner letzten Fahrt rückt das «Bähnli» wieder ins Zentrum des öffentlichen Interesses.

Lesen Sie ein paar Eckdaten zur Ausstellung im Artikel von Marco Sartori:
Nächster Halt: Heimatmuseum - [Volksstimme - 25. Aug. 2016]

Bericht vom ersten Ausstellungstag von Heiner Oberer:
Im «Rütscherli» nach Gelterkinden - [Volksstimme - 13. Sept. 2016]


DIE EISENBAHN EROBERT GELTERKINDEN

Anfang und Ende der Sissach-Gelterkinden-Bahn. Bau der Hauenstein Basislinie.
Im Jahr 2016 jährt sich der Bau der Hauenstein-Basislinie zum hundertsten Mal. Kein anderes Bauprojekt hat Gelterkinden im selben Ausmass und in so vielerlei Hinsicht geprägt. Grund genug für eine Ausstellung, die dem Jahrhundertwerk die Ehre erweist. Im Eröffnungsjahr 1916 der Hauensteinlinie wurde die 25-Jahre dauernde Geschichte der Sissach-Gelterkinden-Bahn beendet. Die S.G.B. wird in der Ausstellung besonders gewürdigt. Die Veranstaltung dauerte vom 12. August bis zum 4. September 2016 und wurde von 790 Personen besucht. Der Hauenstein-Teil der Ausstellung wurde anschliessend bis Mitte Oktober im Kantonsmuseum BL in Liestal präsentiert. Bilder von der Vernissage | Direkt zur Orstssammlung Gelterkinden

Die Ausstellung ist mittlerweile geschlossen.

Das Fazit der Macher: «Die Eisenbahn erobert Gelterkinden» war ein Erfolg, was die rekordverdächtigen Besucherzahlen angeht, aber auch inhaltlich. «Selbst von Ausstellungsprofis bekamen wir uneingeschränktes Lob für unsere Arbeit», so Hans Ruedi Hertig von der organisierenden Stiftung Ortssammlung Gelterkinden (OSG).

«Die alte Lok ist neu platziert»

Dank der Initiative des Baumeisters Ernst Graf ist am Samstag den 30. Juli das Bahnareal im «Nachtigallenwäldeli» mit dem Nachbau der elektrischen Lokomotive Ge2/2 erweitert worden. Dies nachdem bereits 2011 ein Nachbau einer der Güterwagen auf dem knapp 10m langen Originalstreckenabschnitt Platz gefunden hatte.

1000 Arbeitsstunden in alte Lok investiert - [Volksstimme - 3. August 2016]

Foto: Jürg Schneider

Lokomotive ist (fast) betriebsbereit

lm Beisein der «Konstrukteure» und zahlreicher Gäste und Passanten ist im Nachtigallenwäldeli der Nachbau der «SG No. 1», der elektrischen Lokomotive der einstigen Eisenbahngesellschaft Sissach-Gelterkinden, am Freitag 2. September eingeweiht worden. Der Transport und das Aufgleisen auf dem Originalstreckenabschnitt fand schon am Samstag 30. Juli 2016 statt.

Bahngeschichte um ein Kapitel angereichert - [Volksstimme - 6. September 2016]

In über tausend Stunden arbeiteten Ernst Graf (2 v.re.), dessen Sohn Markus (2 v.li.), die Enkel Simon (li.) und Florian, sowie Hanspeter Kottman (3 v.re.), Fritz Schaub (3.v.li.) und Konrad Droll (re.) ein marodes Fahrgestell im Werkhof der Bauunternehmung Graf Söhne AG zu einem Modell der historischen SG-Zugmaschine (Ge 2/2) im Massstab 1:1 um.